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Rollrasen verlegen | Infos zu Vorbereitung, Kosten, Zeitpunkt & Pflege

Rollrasen gilt vielen Hobbygärtnern als sichere Alternative zum mühseligen Einsäen und Aufziehen von Rasen. Mit der richtigen Vorbereitung und dem richtigen Zeitpunkt für den Einbau gelingt er nahezu sicher. Außerdem erklären wir Wissenswertes rund um das Düngen und die Pflege des Rollrasens, so dass Sie mit unserer Anleitung erfolgreich zum Ziel kommen.

Video-Tipp

Die Kosten von Rollrasen

Kaum ein Gärtner würde sich nicht über einen sofort grünen und innerhalb kurzer Zeit belast- und bespielbaren Rasen freuen. Aber ob Rollrasen tatsächlich eine Alternative zur klassischen Einsaat ist, hängt mitunter von den Kosten ab. Denn im Vergleich zur normalen Rasensaat schlägt Rollrasen mit einem deutlich höheren Preis zu Buche. Logischerweise will der Aufwand für Einsaat, Düngen, Maat und allgemeine Pflege ja auch bezahlt werden. Die Preise je Quadratmeter für verschiedene Rasenprodukte variieren in Abhängigkeit folgender Faktoren:

  • Rasenart (Schattenrasen, Fußballrasen, Zierrasen etc.)
  • Abnahmemenge (bei steigender Menge sinkender Einheitspreis)
  • Anlieferung oder Abholung
  • Lieferung auf Wunschtermin, ober Entnahme ab Lager

Zahlreiche Angebote liegen im Bereich zwischen fünf und zehn Euro je Quadratmeter, wobei Luxusprodukte, oder Rollrasen mit zusätzlichen Ergänzungsprodukten vom Dünger bis hin zum Unkrautschutz teurer sind, während Sonderangebote auch niedriger ausfallen können. Hinzu kommen dann noch die Kosten für die Vorbereitung der Rasenfläche.

HINWEIS:

Rasensamen für die Selbsteinsaat sind bereits in einer Preisspanne von rund 20 bis 30 Cent je Quadratmeter erhältlich, wobei die Gebindegröße, die Rasenart und der tatsächliche Verbrauch durch den Gärtner bei der Einsaat die größten Einflußfaktoren auf die Kosten sind. Auch hier sind die Kosten für die Untergrundvorbereitung nicht enthalten, so dass der Vergleich zwischen Rollenwahre um ca. 7,50 EUR zu Samen von ca. 0,25 EUR den Unterschied verdeutlicht.

Wann Verlegen?

Rollrasen verlegen

Ist die Entscheidung für einen vorkultivierten Rasen von der Rolle erst einmal gefallen, bestimmt der richtige Zeitpunkt für die Verlegung das weitere Vorgehen. Zwar kann der Rasen theoretisch mit Ausnahme des Winters ganzjährig verlegt werden, allerdings bietet jede Jahreszeit ihre eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich so noch etwas besser oder auch weniger gut als die anderen Zeiträume:

Frühjahr

  • Bereits gute Sonneneinstrahlung als Wärme- und Energielieferant
  • Spätestens nach den Eisheiligen Frei von Nachtfrösten
  • Regelmäßige Schauer für gute Bewässerung

Sommer

  • Hohe Temperaturen für hohe Wuchsfreudigkeit
  • Sehr viel Sonne als Lieferant der Energie für die Photosynthese
  • Nur geringe Niederschläge, Anwachsen daher nur mit künstlicher Bewässerung sichergestellt

Herbst

  • Sinkende Temperaturen für langsameres Wachstum
  • Schlechte Verwurzelung im Untergrund durch einsetzende Fröste
  • Gute Wasserversorgung durch steigende Niederschlagsmengen

Als Fazit kann man festhalten, dass Sommer und Herbst noch bedingt für das Verlegen des Rollrasens geeignet sind und vor allem im Sommer vorhandene Nachteile durch künstliche Bewässerung ausgeglichen werden können. Der ideale Zeitpunkt ist jedoch das Frühjahr nach Abklingen der Nachtfröste. Dann lassen sich auch die Vorarbeiten im feuchten, aber nicht mehr gefrorenen Boden gut ausführen. Sehr gut geeignet ist die Zeit ab Mai, wenn tiefe Temperaturen und Frost endgültig der Vergangenheit angehören.

Die Vorbereitung

Wenn die ersehnten Rasenrollen angeliefert oder beim Lieferanten abgeholt werden, muss der Untergrund im heimischen Garten bereits die Vorbereitung durchlaufen haben und alle Voraussetzungen für die Aufnahme der Rasensoden erfüllen:

Erforderliches Werkzeug:

  • Spaten
  • Gartenrechen
  • Motorhacke
  • Rasenwalze

Hilfsstoffe:

  • Sand

Anleitung Schritt für Schritt

  • Falls vorhanden: Alte Grasnarbe oder sonstigen Altbewuchs entfernen und kompostieren bzw. entsorgen
  • Im Laufe der Zeit oder durch Baumaßnahmen stark verdichteten Untergrund mit Motorhacke gründlich lockern
  • Bei schweren, tonhaltigen Böden Sand gleichmäßig auf Erdreich verteilen und mit Motorhacke einarbeiten
  • Größere Steine, Wurzelstücke und sonstige Fremdkörper absammeln
  • pH-Wert des Bodens prüfen, bei starken Abweichungen vom Optimalbereich um 6,8 bis 7,5 zu kontrollieren (z.B. mit pH-Teststreifen)
  • bei zu sauren Böden mäßig Kalk einarbeiten
  • bei zu alkalischen Böden Humus oder Mulch aus Nadelrinde einarbeiten
  • Oberfläche mit Rechen einebnen und glattziehen
  • Erdreich mit Rasenwalze auf erforderliche Dichte walzen (ansonsten kein Halt für Wurzelwerk, sowie zu starke Setzungen)
  • Nach dem Walzen erkennbare Unebenheiten, Hügel oder Dellen mit Rechen ausgleichen und erneut anwalzen

Nachdem der Garten nun für den Rollrasen bereit ist, sollte er für mindestens eine Woche ruhen. In dieser Zeit kann sich die Erde nochmals setzen. Außerdem ergibt sich der positive Nebeneffekt, dass im Boden vorhandene Unkrautsamen keimen und die Pflanzen vor der Rasenverlegung entfernt werden können.

Tipp:

Eine Motorhacke und eine Gartenwalze lässt sich in nahezu jedem Baumarkt ausleihen, so dass die Kosten sehr gering gehalten werden können!

Das Verlegen

Rollrasen - Rasenkante

Nun geht es an das eigentliche Verlegen der Rasenrollen. Wird hier sauber und gewissenhaft gearbeitet, ist bereits ein gutes Stück des Wegs zum satte grünen und lückenlosen Rasen geschafft.

Erforderliches Werkzeug:

  • Altes Küchenmesser oder andere Klinge ausreichender Länge
  • Gartenwalze

Hilfsstoffe:

  • Mineralischer Volldünger, z.B. Blaukorn

Anleitung Schritt für Schritt

  • Zu belegende Fläche für gute Nährstoffversorgung während des Anwachsens gleichmäßig nach Herstellerangabe düngen
  • Rasenrollen von einer Ecke des Gartens aus ausrollen
  • Folgende Rollen dicht anschließen und Lücken zwischen Rasenbahnen vermeiden
  • Kreuzfugen und Überlappungen vermeiden
  • Im Randbereich, sowie um Hindernisse Rasen mit Messer ausschneiden bzw. anpassen
  • Nach vollständiger Verlegung Rasen mit Rasenwalze andrücken, um guten Kontakt zwischen Wurzeln und Erdreich herzustellen
  • Walze in Längs- und Querbahnen führen, um Verschiebungen und sich öffnende Stöße zu vermeiden
  • Verlegten und festgewalzten Rasen mit gut 15 bis 20 Litern je Quadratmetern wässern

Die Pflege

Rollrasen verlegen

Geschafft, Sie haben Ihre Rasenrollen erfolgreich verlegt und blicken auf eine geschlossene Rasenfläche in kräftigem Grün. Damit die Freude von dauerhafter Natur ist, kommt es in den folgenden Wochen und Monaten auf die richtige Pflege an, damit das Anwachsen gelingt und der Rasen fest und dauerhaft mit dem Untergrund verwächst. Wesentliche Bestandteile der Pflege sind neben dem Wässern das Mähen und das Düngen.

Gießen

Nach rund zwei Wochen ist das Wurzelwerk der Rasenpflanzen in ausreichendem Maß mit dem Untergrund verwachsen, um das erforderliche Wasser von dort zu beziehen. Bis dahin sollte der Rollrasen dauerhaft wurzeltief feucht gehalten werden. Um das sicherzustellen, muss er mindestens täglich, idealerweise aber morgens und abends, gegossen werden. Bei Regen kann das Gießen natürlich unterbleiben, während bei hoher Trockenheit und warmen Temperaturen die Wassermenge erhöht werden sollte.

Mähen

Ein Rasenmäher mit ordentlich geschliffenen Messern ist das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, das Rasenwachstum durch gezieltes Mähen anzuregen:

  • Erster Schnitt nach 8 bis 14 Tagen
  • Erstschnitt nicht tiefer als fünf Zentimeter durchführen
  • Maximale Wuchshöhe bis zum Erstschnitt etwa 7 bis 10 Zentimeter
  • Anschließend wöchentlich auf nicht weniger als vier Zentimeter mähen
Tipp:

Wird ein Rasen tiefer als ungefähr vier Zentimeter gemäht, steigt die Gefahr des Verbrennens durch intensive Sonneneinstrahlung auf die Blattansätze und wie Wurzeln im Erdreich!

Düngen

Der Startdünger reicht meist für rund sechs Wochen Nährstoffversorgung aus. Anschließend sollte der Rasen über den Rest der Vegetationsperiode drei bis vier Mal mit geeignetem Rasendünger nachgedüngt werden. Kommt dagegen Langzeitdünger zur Anwendung, kann die Häufigkeit entsprechend den Angaben des Herstellers reduziert werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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