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Natürliche Mittel gegen Blattläuse – 8 wirksame Hausmittel

Pünktlich zum Beginn der schönen Jahreszeit, besiedelt eine Horde ungebetener Extragäste die Pflanzen des Gartens und saugt dem jungen Leben den Saft aus. Blattläuse rangieren nicht von ungefähr ganz oben auf der Liste der meist gehassten Schädlinge im Hobbygarten. Da der Einsatz Chemie-basierter Insektizide im privaten grünen Reich verpönt ist, wappnet sich der Gärtner mit natürlichen Mitteln gegen die Plage. Wir haben uns bei versierten Experten umgeschaut und 8 wirksame Hausmittel für Sie zusammengestellt.

Video-Tipp

Seifenlösung

Die Kombination aus Seife und Wasser hat sich als Premium-Hausmittel herauskristallisiert. Der Erfolg basiert dabei wesentlich auf der Verwendung nicht irgendeiner Seife aus dem Supermarkt. Um Blattläuse wirksam zu bekämpfen, kommen einzig reine Kernseife oder Bio-Schmierseife infrage. Andere Produkte enthalten zusätzliche Ingredienzien, die sich nachteilig auswirken auf die Effektivität. So machen Sie es richtig:

  • 50 Gramm geriebene Kernseife oder Schmierseife auflösen in 1 Liter heißem Wasser
  • An robusten Pflanzen mit 2 Teelöffeln Spiritus oder hochprozentigem Alkohol optimieren

Nachdem die Mixtur abgekühlt ist, sprühen Sie diese unverdünnt auf die infizierten Pflanzen auf. Je nach Befallsdruck, kann eine wiederholte Anwendung im Abstand von 2-3 Tagen erforderlich sein.

Tipp:

Verzichten Sie auf die Zugabe von Alkohol zur Seifenlösung, um Blattläuse an Rosen oder Orchideen loszuwerden. An diesen Edelpflanzen sind die Blätter mit einer wachsartigen Schutzschicht überzogen, die durch Spiritus in Mitleidenschaft gezogen wird.

Milchwasser

Im ökologisch bewirtschafteten Garten hält der Gärtner stets Frischmilch auf Vorrat. Milch löscht nicht nur den Durst, sondern ist in der natürlichen Bekämpfung von Schädlingen an Zier- und Nutzpflanzen von höchster Relevanz. Auf Blattläuse wirkt das Hausmittel absolut tödlich. So gelingt es:

  • 100 ml Frischmilch (keine H-Milch) und 200 ml Wasser mischen
  • In eine Sprühflasche einfüllen und wiederholt anwenden

Wichtig zu beachten ist bei allen flüssigen Präparaten, dass stets die Ober- und Unterseiten des Laubs behandelt werden. Die Schädlinge besiedeln im frühen Befallsstadium vorzugsweise versteckte Regionen einer Pflanze, um sich erst im weiteren Verlauf gut sichtbar zu zeigen.

Backpulver

Werden Sie im Garten mit einer besonders hartnäckigen Blattlaus-Kolonie konfrontiert, werden die größeren Geschütze aus der Sparte Hausmittel hervorgeholt. Das Backtriebmittel Natron rückt hier in den Fokus, das nicht nur in der Küche wertvolle Dienste leistet, sondern zugleich Läusen den Garaus bereitet. Diese Rezeptur gilt als erprobt:

  • In 1 Liter Wasser 1 gehäuften Esslöffel Backpulver einrühren
  • Als Emulgator 1 Spritzer Spüli hinzugeben
  • Wahlweise die Wirkung verstärken mit 1 Teelöffel Spiritus

Diese Mischung punktet mit doppeltem Effekt. Es werden die Blattläuse nebst den mit ihnen korrelierenden Ameisen vernichtet. Nahezu jede Läuse-Plage geht einher mit massenhaftem Auftreten von Ameisen, da diese Insekten den ausgeschiedenen Honigtau als Nahrungsergänzung für sich und ihre Brut nutzen. Da Natron den pH-Wert im Körper beider Schädlingsarten verändert, fallen sie diesem Hausmittel zum Opfer.

Tipp:

Bestreuen Sie die Laufstraßen von Ameisen mit einem Mix aus Backpulver und Puderzucker, tragen die Arbeiterinnen die Körnchen ins Nest, um damit Brut und Königin zu füttern.

Waschnuss-Mixtur

Das folgende natürliche Mittel gegen Blattläuse zielt in eine ähnliche Richtung wie die Seifenlösung. In der Schale von Waschnüssen (Sapindus mukorossi) sind Saponine enthalten. Dabei handelt es sich um eine seifenartige Substanz, die seit Jahrhunderten in Asien für die Reinigung und Körperpflege verwendet wird. Auf Läuse aller Art übt der folgende Sud eine toxische Wirkung aus:

  • Aus der Drogerie 10 Waschnüsse besorgen und zerkleinern
  • In 1 Liter kochendem Wasser auflösen
  • Permanent umrühren, damit nichts überkocht

Nachdem die Flüssigkeit abgekühlt wird, seien Sie diese noch ab, um eine Sprühflasche damit zu befüllen. Eine einzelne Behandlung beendet die Plage erfahrungsgemäß nicht. Wer indes beharrlich alle 2-3 Tage die befallenen Pflanzen einsprüht, zwingt die Parasiten letzten Endes in die Knie.

Holzasche

An sensiblen Pflanzen ist die Verwendung flüssiger Hausmittel bedenklich. Sofern eine Pilzinfektion, wie Mehltau oder Braunfäule im Garten grassiert, erweist sich ein Zuviel an Feuchtigkeit als kontraproduktiv. Aus diesem Grund müssen Sie sich noch längst nicht den Blattläusen geschlagen geben, denn die folgenden Hausmittel agieren auf trockener Basis.

  • Mit Läusen befallene Pflanzen bestreuen mit reiner Holzasche
  • Alternativ das Laub bepudern mit Algenkalk oder Gesteinsmehl

Idealerweise bringen Sie das Präparat am frühen Morgen aus, wenn die Blätter mit Tau benetzt sind. Wichtig zu beachten ist, dass es sich bei Holzasche um den Rückstand von Materialien ohne chemische Zusätze handelt. Lackierte Möbelstücke oder das Papier von Hochglanzprospekten sind auch als Asche noch mit Chemie belastet. Die Bestäubung geht unkompliziert von der Hand mithilfe einer Puderspritze.

Tipp:

Von Tabakasche als Bekämpfungsmittel gegen Blattläuse nehmen umsichtige Hobbygärtner mittlerweile wieder Abstand. Wenngleich Nikotin auf die Schädlinge letal wirkt, handelt es sich zugleich um ein für Menschen gesundheitsbedenkliches Gift. Darüber hinaus könnte die Asche mit dem Tabakmosaikvirus infiziert sein, sodass in diesem Fall der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben wird.

Kaffee

Koffein wird eine hohe Effektivität gegen Blattläuse attestiert. Als Kaffeetrinker halten Sie nach jeder Zubereitung die Grundzutat für das Hausmittel in Händen. So bereiten Sie das Mittel zu und wenden es richtig an:

  • 4 Esslöffel getrockneten Kaffeesatz in 1 Liter Wasser nochmals aufkochen
  • Nach dem Abkühlen durch ein feines Sieb gießen
  • 15 ml Schmierseife und einen Spritzer Spiritus hinzugeben

Eingefüllt in einen Handsprüher und alle 3-4 Tage aufgetragen, ist die Blattlaus-Plage schnell Geschichte. Da Kaffeesatz einen hohen Gehalt an Stickstoff aufweist, sollte der Wurzelballen abgedeckt werden, um einer Überdüngung vorzubeugen.

Tipp:

Teetrinker ersetzen den Kaffeesatz im obigen Rezept einfach durch den Rückstand von Schwarzem Tee und erzielen nach der gleichen Rezeptur einen ebenso nachhaltigen Erfolg gegen Läuse.

Brennnessel-Brühe

Brennnessel

Für Pflanzen unter freiem Himmel hat sich Brennnesseljauche als schlagkräftiges Mittel gegen Blattläuse herausgestellt. Das im ökologischen Hausgarten omnipräsente Naturprodukt steht zumeist während der gesamten Saison bereit als biologischer Dünger und eben auch als Hausmittel gegen Schädlinge. Nach folgender Anleitung stellen Sie den Sud her:

  • 200 g frische, nicht blühende Brennnesseln zerkleinern
  • Alternativ 20 g getrocknete Blätter verwenden
  • Mit 1 Liter gesammeltem Regenwasser aufgießen

Lassen Sie die Mischung zunächst für einige Stunden ziehen. In der Folge kochen Sie die Brühe auf und lassen die Flüssigkeit für 20 Minuten köcheln auf kleiner Flamme. Versprüht auf die infizierten Pflanzen, dämmt das Hausmittel die Läuse-Expansion ein. An robusten Pflanzen kommt eine unverdünnte Konzentration zur Anwendung. Handelt es sich um zarte, empfindliche Gewächse, sollte die Brühe im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt werden.

Farnkraut-Tee

Dank Adlerfarn ist ein Kraut gegen Blattläuse gewachsen, das Ihnen die Plagegeister im Handumdrehen vom Hals schafft. Die krautige Pflanze mit den zweifach gefiederten, leicht gebogenen Blättern ist allerorten in freier Natur zu entdecken. Halten Sie Ausschau entlang der Waldränder und auf Lichtungen nach jungen Blättern, denn darin befindet sich der höchste Gehalt an Saponinen und Glykosiden. So verwandelt sich der Farn in ein Anti-Läusemittel:

  • 100 g Farnblätter zerkleinern
  • In einem alten Kochtopf mit 500 ml Wasser übergießen und 24 Stunden ziehen lassen
  • Am nächsten Tag für 30 Minuten kochen

Verdünnt mit weiteren 500 ml Wasser besprühen Sie die Blattlaus-Kolonien wiederholt im Abstand von 2 Tagen. Bitte beachten Sie, dass Farnkraut giftig ist für Haustiere, Nager und Weidevieh. Lassen Sie daher Hund und Katze nicht daran herumknabbern oder verwenden die Reste als Futter für Kaninchen oder Meerschweinchen.

Tipp:

Die Zugabe von einigen Tropfen Öl verbessert die Haftung von flüssigen Hausmitteln auf Pflanzenteilen. Ätherisches Zimtöl verstärkt im gleichen Zug die Wirksamkeit. Vermeiden Sie die Verwendung von Rapsöl, da es zugleich auf Nützlinge eine schädliche Auswirkung hat.

Fazit

Treten im Frühjahr und Sommer Blattläuse in Scharen auf, muss dieses Manko die Freude an der Hobbygärtnerei nicht beeinträchtigen. Ein ganzes Arsenal an natürlichen Mitteln steht bereit, um den Schädlingen den Garaus zu bereiten. Umweltbewusste Gärtner sind somit problemlos in der Lage, Ökologie und Ästhetik im Gleichgewicht zu halten. Die hier vorgestellten 8 wirksamen Hausmittel schonen sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel, bekämpfen die Blattläuse und klammern Nützlinge aus.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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