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Hausmittel gegen Blattläuse an Rosen – das hilft gegen Läuse

Wunderschön blühende Rosen sind der Hingucker in jedem Garten, wunderschöne Rosenbüsche sind meist die Lieblinge der Hobbygärtner. Doch auch Blattläuse mögen die anmutigen Pflanzen und so werden die Büsche und Sträucher im Frühling und Sommer häufig von den unangenehmen Schädlingen befallen. Zwar schaden Blattläuse nicht der gesamten Pflanze, sie wächst im nächsten Jahr wieder neu nach, doch die Schönheit nimmt Einbußen, vor allem an den Blüten und Blättern die vertrocknen oder sich einrollen.

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Blattläuse erkennen

Leider ist kein Garten vor Blattläusen sicher und gerade Rosen werden gerne von diesen kleinen Schädlingen befallen. Haben einmal ein paar dieser Schädlinge den Weg in den eigenen Garten gefunden, dann geht es recht schnell, bis alle Rosenpflanzen befallen sind. Denn eine einzige Laus produziert am Tag bis zu fünf Nachkommen, und die bringen sodann nach nur wenigen Wochen wieder eigene Larven auf die Welt. Daher muss sofort nach dem Erkennen gehandelt werden, damit sich der Befall nicht weiter ungehindert ausbreiten kann. Daher sollte immer auf die folgenden Anzeichen an den Rosen geachtet werden:

  • die Insekten sind nur wenige Millimeter groß, können aber bei genauem Hinsehen erkannt werden
  • die Rosen wachsen schlecht
  • Knospen fallen ab
  • Blätter sind verkrüppelt und zusammengerollt
  • Pflanze wirkt durch den Ausschied der Läuse, dem Honigtau, insgesamt klebrig
Tipp:

Wird ein Befall festgestellt, muss nicht direkt zur chemischen Keule gegriffen werden. Die erste Maßnahme, die durchgeführt werden kann, ist, die befallenen Pflanzen morgens und abends mit einem Wasserschlauch gut abzusprühen. Bei einigem Glück war der Befall noch nicht fortgeschritten und diese Maßnahme hilft bereits.  

Mit Seifenlauge vorgehen

Wenn ein Befall von Blattläusen an den Rosen festgestellt wird, sollte der Hobbygärtner als erstes versuchen, diese mit natürlichen Mitteln aus dem Haushalt zu bekämpfen. Hierbei hat sich als besonders wirkungsvoll das Besprühen der Rosenpflanzen mit Seifenlauge erwiesen. Hierbei sollte jedoch nicht der Fehler begangen werden, einfach Spülmittel oder parfümierte Seite aus dem Handel zu nutzen. Denn diese sind aufgrund ihrer beinhalteten Duftstoffe und der synthetischen Zusammensetzung nicht geeignet, um an den Rosenpflanzen verwendet zu werden. Denn hierdurch wird die Wachsschutzschicht an den Rosenblättern gelöst und die Pflanzen werden anfällig für Pilze. Daher wird bei der Mischung der Seifenlauge wie folgt vorgegangen:

  • reine Kali-Seife als flüssige Schmierseife nutzen
  • mit Wasser zu einer Lauge mischen
  • mit zugefügtem Spiritus wirkt die Lauge noch besser
  • die Lauge wird auf die gesamten befallenen Fläche der Pflanzen gesprüht
  • die Blattläuse ersticken unter dem Laugenfilm
  • die Anwendung muss jedoch mehrmals täglich erfolgen, um sinnvoll zu sein

Neem für die Bekämpfung nutzen

Für die Bekämpfung von Blattläusen an Rosen eignet sich ebenfalls Neem auch als Neemöl bekannt, das zur Bekämpfung aufgesprüht werden kann. Neem wird von den Blättern des Nembaumes gewonnen, ein immergrüner Baum mit Ursprung in Bangladesch und Ostindien. Neemöl ist als Allheilmittel in vielen Fällen bekannt und wird so auch in der Schädlingsbekämpfung wirkungsvoll eingesetzt. Da das Öl zwar schädlich für viele Insekten ist, zu denen die Blattläuse auch gehören, aber nicht für Menschen, Pflanzen und andere Tiere, ist es auch im naturnahem Garten gut anwendbar. Neemöl ist bereits in vielen Darreichungsformen im gut sortierten Handel erhältlich und muss nur auf die betroffenen Pflanzen aufgesprüht werden. Mit den Schädlingen passiert das Folgende:

  • wenige Stunden nach der Behandlung werden die Blattläuse inaktiv
  • die Nahrungsaufnahme, das Saugen des Pflanzsaftes wird eingestellt
  • die Entwicklung der vorhandenen Läuse sowie weiterer Nachkommen wird eingestellt
Tipp:

Nach einer Behandlung mit Neem sind auch noch sichtbare Blattläuse an den Rosenpflanzen nicht mehr schädlich für die Blumen und können mit dem Schlauch einfach abgespritzt werden. Neemöl wirkt jedoch nicht vorbeugend.

Mit Brennnesseln bekämpfen

Eine weitere, sehr wirkungsvolle Maßnahme ist das Besprühen mit Brennnesselsud. Dieser kann vom Hobbygärtner ebenfalls wie  folgt leicht hergestellt werden:

  • etwa ein Kilo Brennnesseln in zehn Liter Wasser für einen Tag einweichen
  • so werden die Nesselgifte ausgelöst, die dann unverdünnt auf die befallenen Pflanzen gesprüht werden
  • der Vorteil der Brennnessel ist, dass dieser Sud in den Boden gelangen darf, ohne andere Pflanzen zu schädigen
  • so wird die Genießbarkeit von Obst und Gemüse in der Nähe der Rosen nicht beeinträchtigt
  • die Rosen müssen mehrmals täglich mit dem Brennnesselsud eingesprüht werden
  • es muss sichergestellt werden, dass alle betroffenen Stellen getroffen werden
Tipp:

Bevor mit den natürlichen Maßnahmen begonnen wird, ist es ebenfalls wirksam, die Blattläuse vorher mit der Hand von den Blättern und Knospen der Rosen abzulesen. Auf diese Weise kann schon eine Vielzahl der Schädlinge entfernt werden, bevor die Pflanzen mit den Hausmitteln eingesprüht werden.

Mit Fressfeinden bekämpfen

Blattläuse haben in der Natur durchaus Feinde, von denen sie gefressen werden. Doch durch den Eingriff vieler Gärtner in die Natur sind diese natürlichen Fressfeinde häufig schon aus dem Garten verbannt. Sie können jedoch durchaus in der Nähe der von Läusen befallenen Rosen wieder angesiedelt werden, wenn ihnen das Umfeld hierzu geboten wird. Doch bei der Bekämpfung mit den Nützlingen benötigt der Hobbygärtner ein wenig Geduld. Auf der anderen Seite kann so ein natürliches Umfeld geschaffen werden. So können die folgenden natürlichen Feinde bei der Bekämpfung der Blattläuse helfen:

  • Ohrwürmer fressen die Läuse
  • Blumentopf mit Stroh oder Holzwolle füllen
  • umgekehrt in die betroffenen Rosenpflanzen hängen
  • durch diese Unterkunft sowie die vorhandenen Läuse werden die Ohrwürmer ganz von allein angelockt
  • nach dem Ende des Befalls von Läusen die Unterkünfte wieder aus den Pflanzen nehmen
  • Ohrwürmer knabbern die Blätter der Rosen an, wenn ihnen keine Blattläuse mehr zur Nahrung zur Verfügung stehen
  • Marienkäfer sind die bekanntesten Feinde von Blattläusen
  • ein erwachsener Käfer kann bis zu 200 Läuse am Tag fressen
  • die Larven der Käfer sogar 300 bis 400 Läuse
  • Larven von Marienkäfern können unter Blättern gefunden und eingesammelt werden
  • es besteht auch die Möglichkeit, im gut sortierten Handel eine Packung mit 150 Marienkäfer-Eiern zu erwerben
  • diese reicht für ungefähr 10 qm
Tipp:

Werden Marienkäfer aus Eiern angesiedelt, dann benötigen diese, damit die Larven schlüpfen, mindestens 20 ° Celsius. Daher ist es sinnvoll, die Eier an einem warmen Ort ausbrüten zu lassen, etwa einem kleinen Kakteenhaus für die Fensterbank. Sind die Larven geschlüpft, können sie auf den befallenen Rosen angesiedelt werden.

Vorbeugen

Natürlich ist es immer wünschenswert, dass sich Blattläuse gar nicht erst auf den Rosen ausbreiten. Daher sollte bereits im späten Winter gegen einen Befall vorgebeugt werden. Hierzu wird der Boden mit Stickstoff gedüngt. Doch eine Überdüngung sollte hier unbedingt vermieden werden. Denn die Pflanzen sollen hierdurch zwar gekräftigt, aber nicht attraktiver für Schädlinge gemacht werden. Auch eine Mischkultur aus Rosen, zwischen die Bohnenkraut, Zwiebeln oder andere Pflanzen mit ätherischen Ölen gepflanzt werden, beugt einem Befall durch Blattläuse vor.

Tipp:

Ein naturnaher Garten, in dem viele Nützlinge ihren Platz finden, ist immer die beste Vorbeugung gegen Blattlausbefall. Auch sollte nach Möglichkeit vermieden werden, dass viele gleichartige Pflanzen auf engem Raum angepflanzt werden. Eine Mischung von verschiedenen Pflanzen beugt einem Befall vor.

Fazit

Wer in seinem Garten bereits vorbeugt und diesen so naturnah wie möglich gestaltet, wird wenig Probleme mit Blattläusen haben. Wurden die anmutigen Rosen doch einmal befallen, so gibt es viele wirksame Mittel, um hiergegen vorzugehen. Die chemische Keule sollte hierbei jedoch nicht angewandt werden, um die empfindliche Natur nicht zu schädigen. Viele Hausmittel, die natürlich sind und die Umgebung der befallenen Pflanzen nicht schädigen, helfen ebenso, der Hobbygärtner muss hier nur etwas Geduld mitbringen. Im Idealfall werden natürliche Fressfeinde der Blattläuse angesiedelt, die diese auf die natürlichste Art bekämpfen und sich in einem naturnahen Garten natürlich am wohlsten fühlen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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