Kleine rote Spinne bekämpfen | 7 Tipps für Garten & Balkon
Inhaltsverzeichnis
Ein Schädling kommt selten allein. Die kleine rote Spinne tritt in Scharen auf, was ihr Vorkommen noch unhygienischer macht. Ganz egal ob im Garten oder auf dem Balkon, für viele Menschen stellt sich die Frage, wie sie die Spinnen wieder los werden. Da die Samtmilbe vordergründig in Hausnähe auftaucht, liegt es im Interesse des Anwenders, ein schonendes, biologisches Mittel zu verwenden. Aber welche Maßnahmen kommen infrage? Hier finden Betroffene die wirksamsten Methoden, um die kleine rote Spinne zu beseitigen.
Dicht machen
Die Spinnentiere sind hauptsächlich im Sommer bei warmen Temperaturen aktiv. Sinkt das Thermometer ziehen sie sich ins Erdreich zurück. Eine warme Wohnung als Rückzugsort ist ebenfalls willkommen. Gelingt es den Tierchen, über den Balkon ins Haus einzudringen, verfallen sie nicht wie üblich in ihre Winterruhe, sondern bleiben den ganzen Winter über munter. Ihr reger Stoffwechsel verlangt nach einer Nahrungsaufnahme, sodass sich die Samtmilbe an den Zimmerpflanzen bedient. Um ihnen den Weg in die Wohnung zu verweigern, sollte der Gärtner alle Ritzen mit Silikon abdichten. Fliegengitter vor den Fenstern bringen in diesem Fall wenig, da sie zu großmaschig für die winzigen Tierchen sind.
Luftfeuchtigkeit stark verändern
Erfahrungsgemäß vertragen Spinnmilben sowohl hohe als auch niedrige Luftfeuchtigkeit. Eine plötzliche Veränderung macht ihnen jedoch zu schaffen. Pflanzen, die direkte Sonneneinstrahlung und Trockenheit vertragen, stellt der Gärtner am besten in die pralle Sonne, damit das Substrat austrocknet. Das regelmäßige Abbrausen der Pflanze spült zum einen die lästigen Tiere weg und sorgt zum anderen für mehr Luftfeuchtigkeit. Allerdings verträgt nicht jede Pflanze eine kräftige Wasserdusche.
Eine tolle Alternative ist, die Gewächse auf einen Untersetzer zu stellen. Viele Betroffene ziehe diese Möglichkeit nicht in Betracht, weil sie befürchten, die Pflanze könnte aufgrund von Staunässe Schaden nehmen. Füllt der Gärtner aber kleine Kieselsteine in den Untersetzer, verdampft das Gießwasser und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Bei Pflanzen im Freiland erzielt Rindenmulch den gleichen Effekt.
Bei sehr geringem Befall im Garten
Im Anfangsstadium verhindert der Gärtner eine weitere Ausbreitung, indem er betroffene Pflanzenteile entfernt und gut verpackt im Bio-Müll (nicht auf dem Kompost!) entsorgt.
Sauerstoffentzug
Wie jedes andere Lebewesen braucht die Spinnmilbe Luft zum Atmen. Diese nimmt ihr der Gärtner auf folgende Weise:
- eine durchsichtige Plastiktüte über den Pflanzkübel stülpen
- erst nach 8 bis 10 Tagen entfernen
- Pflegemaßnahmen wie Gießen und Düngen in dieser Zeit wie gewohnt fortführen
- auf Schimmelbildung achten
- Maßnahme nach einer kurzen Pause wiederholen, bis alle Tierchen verschwunden sind
Kali-Seifen Lösungen
Ebenfalls kann der Gärtner rote Spinnen bekämpfen, indem er seine Pflanzen mit einer Kali-Seifen Lösung einsprüht. Diese stellt er folgendermaßen her:
- 1 Liter Wasser
- mit 15 ml flüssiger Kaliseife
- und 15 ml Spiritus mischen
- im Abstand von 4 bis 5 Tagen auf die Pflanzen sprühen
Alternativ eigenen sich ein selbstgemachter Pflanzensud aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesselblätter sowie Raps- oder Neemöl.
Nützlinge in den Garten locken
- Marienkäfer
- Florfliegen
- Raubmilben
haben die Samtmilbe zum Fressen gern. Weiterhin schützen sie die Gewächse auch vor anderen Schädlingen wie zum Beispiel Blattläusen. Ein kleines Insektenhotel, in dem die Nützlinge Unterschlupf finden, passt sogar auf den kleinsten Balkon. Raubmilben sind im Handel erhältlich. Am empfehlenswertesten ist die Gattung Typhlodromus pyri. Sie fühlt sich bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 % und einer Temperatur von 24°C am wohlsten. Im Außenbereich empfiehlt sich daher die Anwendung im Sommer. Die vorherige Anwendung der oben beschriebenen Kali-Seifen Lösung erhöht die Chancen, die Spinnen erfolgreich mit der Raubmilbe zu bekämpfen.
Den Garten umgestalten
Prävention ist immer noch die beste Bekämpfungsmaßnahme. Sowohl vorbeugend als auch nach erfolgreicher Beseitigung eines Befalls sollte der Gärtner seinen Gärtner schädlingsfreundlich strukturieren. Vor allem Monokulturen ziehen Ungeziefer an. In einer guten Nachbarschaft schützen sich die Pflanzen hingegen gegenseitig vor Krankheiten. Mit der richtigen Pflege trägt der Gärtner ebenso einen Teil zur Gesundheit seiner Gewächse bei. Dank einer ausreichenden Nährstoffversorgung und der angemessenen Standortwahl entwickeln sie eigene Abwehrkräfte, um der Samtmilbe zu trotzen.