Weihnachtsstern, Euphorbia Pulcherrima – Pflege-Anleitung
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Die Pflege vom Weihnachtsstern bereitet vielen Kunden und Hobbygärtnern wirklich oft Kopfzerbrechen. Während der Weihnachtsfeiertage steht er in voller Pracht mit seinen leuchtend roten Blättern im Raum. Es dauert nicht lange, bis sich die ersten dunkelgrünen Blätter von der Pflanze lösen und sie bald kahl ist. Dann wandert leider wieder eine der schönen Gewächse in den Mülleimer. Wie Sie Ihre Euphorbia pflegen und erhalten können, finden Sie in unserer Anleitung.
Pflege
Ursprünglich kommt der Weihnachtsstern aus den tropischen Wäldern in Mittel- und Südamerika. Hier fand er seinen Weg von Mexiko über Brasilien und Venezuela bis hin zu den karibischen Inseln, wo er bis heute in der Natur zu finden ist. In diesen Regionen wächst er als Wildpflanze heran und kann bis zu vier Meter Höhe erreichen. Heute ist sein Lebensraum zum Mittelmeergebiet bis nach Afrika und Asien ausgedehnt. Bei einem Urlaub in Teneriffa treffen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auf in der Natur wachsende Weihnachtssterne.
Die Blüten des Weihnachtssternes sind im Grunde keine Blüten, sondern Blätter, die sich rot verfärben, sobald sie weniger als zwölf Stunden Licht am Tag haben. Wenn Sie Ihren Weihnachtsstern also auch im neuen Jahr erhalten, wird die gesamte Pflanze in saftigen grünen Blättern weiterwachsen. Sobald in unseren hiesigen Breitengraden die Tage wieder kürzer werden, entwickelt sich auch die typische rote Farbe wieder.
Leichte Erde oder ein hochwertiges Substrat
Die mehrjährige Kulturpflanze wird im Frühjahr zwischen März und April zurückgeschnitten und umgetopft. Dafür wird feine Erde oder ein leichtes Substrat verwendet. Schwere Erde mag der Weihnachtsstern nicht. Das Risiko, dass die Erde die Feuchtigkeit zu lange hält und die Wurzeln verfaulen, ist bei schwerer Erde immer gegeben.
Einen guten Standort finden
Dennoch fühlt er sich an einem hellen Standort sehr wohl und wird Sie mit einem kräftigen bis buschigen Wuchs verwöhnen. In den Sommermonaten ist die direkte Sonneneinstrahlung jedoch ungünstig und sollte vermieden werden. Das Schlaf- oder Wohnzimmer, das mit einer lichtdurchlässigen Gardine ausreichend Licht spendet, die Sonnenstrahlen jedoch nicht in das Zimmer lässt, eignet sich als Standort. In den Wintermonaten hingegen ist die Kraft der Sonne nicht so stark und schadet der Pflanze nicht. Sie sollten gerade im Winter bedenken, dass zur Bildung der roten Blätter weniger als zwölf Stunden Licht notwendig sind, und müssen den Standort für den Weihnachtsstern danach ausrichten.
Wenn Sie sichergehen möchten, dass Ihre Pflanze vor dem 1. Advent blüht, können Sie dies leicht forcieren, indem Sie der Pflanze einen lichtundurchlässigen Eimer überstülpen und somit täglich die Lichtverhältnisse drastisch reduzieren.
Der Weihnachtsstern verträgt keinen Zug. Insofern sollte sein Platz nicht in der Nähe von Fenstern stehen, die täglich für Belüftung geöffnet werden. Dabei sollte auch der Zug von der Eingangstür des Hauses bedacht werden.
Bewässerung
Der Weihnachtsstern stammt ursprünglich aus dem Süden und hat sich den klimatischen Verhältnissen angepasst. Er benötigt wenig Wasser und sollte auf keinen Fall täglich gegossen werden. Die Erde bzw. das Substrat sollte nur eine Restfeuchtigkeit aufweisen. Hat er zu viel Wasser, lässt er schnell seine Blätter fallen oder stirbt im schlimmsten Falle ab. Zur Bewässerung können Sie auch die Tauchmethode nutzen, bei der der Topf in handwarmes Wasser getaucht wird. Sobald keine Luftblasen aufsteigen, wird der Topf an einen Ort gestellt, wo das überschüssige Wasser ablaufen kann. Je nach Raumverhältnissen wird dieser Vorgang nur ca. einmal in der Woche wiederholt. Solange der Torf jedoch an der Oberfläche dunkel und nicht abgetrocknet ist, hat der Weihnachtsstern noch ausreichend Flüssigkeit.
Die richtige Düngung
Geben Sie regelmäßig in der Blütezeit einen Dünger in das Gießwasser oder nutzen Sie Düngestäbchen. Auch in der Wachstumsphase kann die Pflanze ein- bis maximal zweimal gedüngt werden. Wenn Sie bemerken, dass Ihre Pflanze zu schnell wächst, setzen Sie das Düngen für einige Wochen aus, da sie ansonsten zu schnell in die Höhe schießt.
Kurz nach der Blüte sollte auf eine Düngung verzichtet werden. Die Pflanze braucht eine Phase der Regenerierung. Achten Sie darauf, dass Sie einen kalireichen Dünger verwenden, der den Weihnachtsstern mit den notwendigen Stoffen versorgt.
Ca. fünf Wochen vor der geplanten Blüte im Winter erhält er zusätzlich einen Blühdünger mit einem hohen Phosphoranteil, der alle 14 Tage zum Gießwasser gegeben wird. Die Herstellerangaben sind dabei unbedingt einzuhalten. Besser ist es, die angegebene Menge ein wenig zu reduzieren.
Die Vermehrung – nicht ganz leicht und dennoch möglich
Die nicht ganz einfache Vermehrung des Weihnachtssterns erfolgt durch Stecklinge. Versuchen Sie Ihr Glück. In der Regel benötigt die Vermehrung eine geübte Hand. Umso glücklicher werden Sie sein, wenn es Ihnen gelungen ist, einen neuen Weihnachtsstern heranzuzüchten.
Zur Pflege im März-April
… werden die Pflanzen zurückgeschnitten und umgetopft. Den Weihnachtsstern kann man im Sommer sogar ins Freie stellen, da fühlt sie sich besonders wohl. Möchte man pünktlich zum 1. Advent die ersten Brakteen erleben, so muss man ab Oktober der Pflanze eine künstliche Nachtruhe gönnen. 12 Stunden Dunkelheit benötigen sie, damit sich die Hochblätter färben. Hierzu reicht es, sie mit einem Karton, oder einem dunklen Eimer zu überdecken und so die Nachtruhe auf 12 Stunden verlängern. Möchte man, dass der Weihnachtsstern auch im Sommer blüht, so braucht man nur einfach diese Technik verwenden. Wasser braucht die Pflanze nur wenig. Die Erde muss immer nur leicht feucht sein. Die meisten machen den Fehler, dass sie die Pflanze einfach zuviel gießen. Damit schadet man allerdings mehr, als man nützt.
Standort: Weihnachtsstern mag es hell und sonnig, aber auch im Halbschatten gedeiht sie sehr schön. Hier sollte man nur darauf achten, dass der Standort nicht zu warm ist. Die idealsten Temperaturen zur Blütezeit betragen zwischen 15 und 22°C. Ist es zu warm oder zu dunkel, wächst die Pflanze einfach nur lang, bekommt gelbe Blätter und stirbt schließlich ab. Gedüngt wird die Pflanze nur während ihrer Blüteperiode. Einmal wöchentlich mit einem beliebigen Volldünger für ausreichend Nahrung sorgen.
Die Vermehrung kann zwar durch Stecklinge vorgenommen werden, die Mühe lohnt sich jedoch nicht, da die Pflanzen in der Adventszeit für wenig Geld zu bekommen sind.
Den Weihnachtsstern wieder zum blühen bringen
Der Weihnachtsstern gehört zu den Kurztagspflanzen, die für eine neue Blüte kurze Tage und lange Nächte benötigen. Er blüht nur dann, wenn er über mehrere Wochen täglich mindestens zwölf Stunden dunkel steht. Auch künstliches Licht verhindert eine Blüte, deshalb kann eine Topfpflanze, für die im Haus kein Raum zur Verfügung steht, in dem es lang genug dunkel ist, mit einem Karton, einem Eimer oder jedem anderen Material, das kein Licht durchlässt, abgedeckt werden. Damit ein Weihnachtsstern wieder pünktlich in der Adventszeit zu blühen beginnt, sollte er ab Anfang Oktober dunkel gestellt werden. Gleichzeitig wird zu dieser Zeit das Düngen eingestellt.
Krankheiten des Euphorbia Pulcherrima
Einem Weihnachtsstern, der nicht blüht, hat es vermutlich an der mangelnden Verdunkelung gefehlt. Abgefallene Blätter können dagegen ein Hinweis auf zu viel oder zu wenig Wasser sein, doch auch Zugluft verträgt ein Weihnachtsstern nicht. Besondere Vorsicht ist daher beim Kauf einer solchen Pflanze geboten. Für den Heimweg sollte er in mehrere Lagen Papier eingewickelt werden, damit er nicht schon auf dem Weg Schaden nimmt. Die Blüten mit den roten Hochblätter halten besonders lang, wenn der Weihnachtsstern hell, aber nicht zu warm steht. Ein Platz direkt über dem Heizkörper ist daher nicht so gut geeignet. Gelegentlich können Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen auftreten. Dies ist meist auf Pflegefehler zurückzuführen, daher werden diese Insekten durch eine Verbesserung der Standortbedingungen meist von allein wieder verschwinden.