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Buschbohnen-Anbau – Aussaat und Pflege

Der Anbau von Buschbohnen ist relativ einfach, sie gedeihen in fast jedem Gemüsegarten. Die Buschbohnen werden zu den Hülsenfrüchten gezählt und unterscheiden sich im Gegensatz zu den rankenden Stangenbohnen mit einem niedrigen Wachstum von etwa 50 cm. Die Sortenvielfalt ist groß, sie reicht von feinen Filetbohnen bis zu gelben Wachsbohnen.

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Die Eigenart

Eine beliebte Gemüseart im Garten sind die Buschbohnen, die nicht nur bereits nach acht Wochen nach Anbau geerntet werden können, sondern auch leicht in der Aufzucht sind. Als Gemüsesorte ist sie einjährig und sehr frostempfindlich. Das Gemüse darf auf keinen Fall roh gegessen werden, da Phasin, eine giftige Stickstoffverbindung in ihm zu finden ist. Beim Kochen wird die giftige Substanz aber vollkommen abgetötet. Da die Buschbohnen niedrig wachsend sind, benötigen sie keine Rankhilfe. Sie werden nur etwa 50 cm hoch. Da die Buschbohnen kleinwüchsig sind, können sie auch gut in Balkonkästen oder in anderen Gefäßen aufgezogen werden, auch das Frühbeet eignet sich dazu. Bei den Buschbohnen werden die Hülsen verwandt, die man als Gemüse kochen kann. Bei anderen Bohnensorten werden mehr die Kerne genutzt, wobei die Hülsen so lange hängen bleiben, bis die Kerne gereift sind. Es gibt flach- und rundhülsige Bohnen die mehrfach im Jahr angebaut und geerntet werden können.

Anbau der Buschbohnen

Die Gemüsepflanze braucht zu ihrer guten Entwicklung einen windgeschützten, aber sonnigen Standort. Steht die Pflanze neben Schnittlauch, Knoblauch, Erbsen oder Porree kann das ihre Wachstumsfreudigkeit beeinträchtigen. Die Aussaat sollte erst ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen vorgenommen werden, da die Bohnen frostempfindlich sind. Wer genügend Platz hat, der kann die Samen in einem kleinen Treibhaus oder in einem Anzuchtgefäß bereits ab März vorziehen. Damit wird erreicht, dass die Pflanze schon eine gewisse Widerstandskraft entwickelt hat, bevor sie an ihren eigentlichen Standort kommt. Da Buschbohnen tief wurzeln, muss die Gartenerde gut vorbereitet sein und die Erde dementsprechend tief umgegraben werden. Verwendet man beim Umgraben bereits einen guten Kompost, so ist das in der Regel als Düngung ausreichend.

Nur wenn die Gartenerde besonders nährstoffarm ist, kann Blaukorn eingearbeitet werden. Um den idealen Boden für die Bohnen zu finden, kann der Gärtner eine Bodenprobe machen. Das kann man durch einen Test erreichen, den es im Gartenfachhandel zu kaufen gibt. Zeigt der Test nicht den pH-Wert 7 (sollte für ein gutes Wachstum der Bohnen sein) an so kann der Hobbygärtner Kalkpulver in die Erde streuen, danach gut wässern.

Die Pflanzung

Man kann die Bohnen als Horst pflanzen. Dabei werden fünf bis sechs Samen im Kreis etwa 2 cm tief in die Erde gesetzt. Der nächste Horst sollte etwa 40 cm weit entfernt liegen.

Bei der Reihenpflanzung werden alle 6 bis 8 cm die Samen eingelegt.

Wer eine frühe Ernte von Buschbohnen haben möchte, der zieht die Samen etwa vier Wochen in einem Anzuchttopf vor. Der Topf sollte eine Art Drainage haben die mit Kies abgedeckt ist. Wenn kleine Luftlöcher in die Abdeckfolie gestochen werden, bildet sich kein Schimmel. Ist der Boden frostfrei, können die Buschbohnen ins vorbereitete Gartenbeet gesetzt werden.

Die Pflege

Ist die Gemüsepflanze ca. 15 cm hoch, so kann man ihren Stand stärken, indem man kleine Erdanhäufungen um die Pflanze herum vornimmt.

Wichtige Pflegehinweise:

  • die Pflanzen reichlich wässern und zwar regelmäßig,
  • die Buschbohnen von Unkraut befreien, mulchen hält Unkraut ab

Wer den Boden mit einer Mulchschicht bereitet, der hält nicht nur lästiges Unkraut fern sondern der Boden bleibt feucht. Man kann Rasenschnitt gut als Mulchmaterial verwenden. Ganz besonders wichtig ist dass die Buschbohnen jeden zweiten Tag geerntet werden, da sie ansonsten holzig werden und dann nicht mehr schmecken.

Möchte man späte Sorten anpflanzen, so sollten diese nicht an der gleichen Stelle gesetzt werden, wo die vorherigen Bohnen standen. Der Anbau sollte spätestens Anfang Juli erfolgen, da bei späterer Bepflanzung die Bohnen eventuellen frühen Frösten zum Opfer fallen können.

  • eine Düngung brauchen die Bohnen nicht
  • ab Juni können die Bohnen jeden zweiten Tag geerntet werden
  • die Wurzeln sollten als Dünger im Boden belassen werden

Setzt man späte Bohnen, so sollte man einen anderen Standort wählen als die früheren Sorten. Die Bepflanzung sollte Anfang Juli erfolgen, damit die Bohnen nicht eventuell auftretenden frühen Frösten ausgeliefert sind.

Buschbohnen sind beliebte Pflanzen in Mischkulturen, da sie einen unkrautarmen und stickstoffreichen Boden hinterlassen. Als Nachkultur empfehlen sich Salat, Kohlrabi, Tomaten.

Schädlinge und Krankheiten

Bohnen - Phaseolus vulgaris

Normalerweise sind die Buschbohnen unempfindlich gegen Schädlinge und Krankheiten. Höchstens die Bohnenfliege kann den Bohnen schaden, da sie ihre Eier neben den Samen ablegt. Es gibt Maßnahmen damit die Bohnenfliege sich gar nicht erst einnistet.

  • Das Vorjahresbeet meiden oder zumindest Abstand halten
  • frischer Mist sollte vermieden werden
  • die Aussaat nur bei warmer Witterung vornehmen
  • ein Schutznetz kann die Ablage bis zu den ersten Blättern verhindern
  • oder den Samen im Haus vorziehen

Die Bohnenblattlaus regt sich besonders bei warmer Witterung. Befallene Pflanzenteile sollten rechtzeitig entfernt werden und die Bohnen mit einem Liter Wasser, 15 ml Schmierseife und 1 E Spiritus einsprühen, diesen Vorgang alle paar Tage wiederholen. Der Bohnenrost zeigt sich durch Rostflecken auf den Blättern. Da chemische Mittel für den privaten Markt nicht zugelassen sind, ist das Entfernen der befallenen Teile das beste Mittel. Um den Rostpilz zu vermeiden, sollten die Bohnen nur von unten bewässert werden. Es gibt aber Bohnensorten die resistent gegen Bohnenrost sind.

Zusammenfassung Anbau Buschbohnen

Vermehrung

Man braucht nicht jedes Jahr neuen Samen zu kaufen. Dazu verbleiben die Hülsen die man zur Samengewinnung haben möchte, solange hängen bis sie reif sind und sich trocken anfühlen. Dann werden sie an einen trockenen und vor Regen geschützten Ort kopfüber aufgehängt. Sind die Hülsen ganz trocken kann man die Samen herauslösen und an einem warmen Ort bis zum nächsten Frühjahr aufbewahren.

Sorten

Bei einigen anderen Bohnensorten verwendet man eher die Kerne. In diesem fall lässt man die Hülsen so lange an den Pflanzen hängen, bis die Kerne reif sind. Je nach dem wie die Früchte geformt sind, lassen sich flachhülsige und rundhülsige Bohnensorten unterscheiden. Flachhülsige Bohnen entwickeln mit zunehmender Reife derbe Fäden an den Hülsennähten, die rundhülsigen Sorten sind in der Regel fadenlos. Neben den grünen Bohnen finden sich auch andersfarbige Sorten im Angebot, etwa gelbe Wachsbohnen, die als besonders schmackhaft gelten oder Sorten mit blauvioletten Hülsen, die sich beim Trocknen grün färben.

Standort

Um Ansteckung durch Krankheiten zu vermeiden, sollte man einen Standort wählen, an welchen im vergangenen Jahr keine Bohnen wuchsen. Auch die Nähe zu Erbsen, Schnittlauch, Fenchel, Lauch und Zwiebeln sollte gemieden werden. Denn diese Gemüsesorten hemmen das Wachstum der Bohnenpflanzen. Vorteilhaft ist ein windgeschützter Platz, da Bohnen sehr empfindlich gegen zu starke Winde sind. Die Bohne gedeiht am besten auf leichten, gut durchlässigen Boden und an einen sonnigen Standort. Im Herbst vor der Aussaat sollte der Boden tief umgegraben und mit etwa 10l Gartenkompost auf 1 Quadratmeter gedüngt werden.

Anbau

Da Bohnen Kälte nur bedingt und Frost überhaupt nicht vertragen, erfolgt die Aussaat erst etwa Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Bei der so genannten Horstsaat legt man bis zu sechs Bohnenkerne in Abständen von ungefähr 40cm in 2- 3cm tiefe Mulden. In Reihen sät man mit einem Abstand von 3cm zwischen den Samen.

Pflege

Im Frühsommer mulcht man die Bohnenbüsche gründlich. Besonders während der Blütezeit sollte ausreichend gegossen werden. Die Wurzeln abgeernteter Pflanzen können im Boden verbleiben, denn Bohnen fixieren mit Hilfe von Bakterien Stickstoff, hinterlassen also einen gut gedüngten Boden.

Ernte

Die ersten Bohnen sind etwa 8 Wochen nach der Aussaat reif. Wenn man laufend erntet, dann wachsen immer wieder neue Hülsen nach, bei manchen Sorten von Juni bis in den Herbst hinein. Alle 2- 3 Tage sucht man die Pflanze nach neuen Hülsen ab. Man knipst diese mit dem Finger ab oder schneidet mit einer Gartenschere. Wenn die Bohnen länger am Busch bleiben werden sie strohig und es reifen keine Hülsen mehr.

Gewinnung von Bohnenkernen

Um Bohnenkerne zu ernten, belässt man die Hülsen an den Pflanzen, bis sie im Herbst ausgereift sind und sich weiß färben. Bei trocknem Wetter nimmt man die Pflanzen aus dem Boden und hängt sie an einem regengeschützten Ort auf. Sobald die Hülsen spröde sind, löst man die Kerne aus und trocknet si auf dem Papier.

Schädlinge

Die gefräßigen Larven des Erbsenwicklers befallen reifende Kerne. Abhilfe schafft ein offener luftiger Standort. Gelbe, ölige Flecken deuten auf die Fettfleckenkrankheit. Deshalb sollte unbedingt auf gesundes Saatgut geachtet und befallene Pflanzenteile vernichtete werden. Genauso verfährt man bei der Brennfleckenkrankheit, welche man an schwarzbraunen Flecken auf Blättern und Hülsen erkennt.

Fazit

Buschbohnen sind leicht zu pflegen und bereichern den Tisch mit gesunder Kost. Ist der Boden gut gerüstet und auch der Standort bohnengerecht ausgewählt, so wachsen die Buschbohnen schnell und unkompliziert. Das mehrmalige Pflanzen der Bohnen garantiert immer eine reiche Ernte mit wenig Aufwand.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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