Muschelblume, Wassersalat: Pflege von A-Z
Inhaltsverzeichnis
Die Kultur der Muschelblume gestaltet sich vergleichsweise einfach, wenn Sie auf einige Punkte achten. Von der Überwinterung bis hin zu Standorten und Vermehrung bekommen Sie hier wichtige Tipps.
Standort
Bei dem Wassersalat handelt es sich um eine Schwimmpflanze, die aus den Tropen stammt. Sie benötigt daher sowohl im Teich als auch im Aquarium ausreichend Licht und Wärme. Stetige Wasserbewegungen bekommen den Gewächsen nicht. Nahe der Pumpe oder an einem Bachlauf sollte sie also nicht eingesetzt werden.
Aquarien
Im Aquarium sind optimale Temperaturen und Bedingungen gegeben, wenn Sie auf diese Faktoren achten:
- ausreichend Abstand zu der Aquariumlampe einhalten
- nicht in Nähe des Filters einsetzen
- überschüssige Exemplare entfernen
Gartenteich
Da die Muschelblume nicht winterhart ist, kann sie lediglich vom späten Frühjahr bis in den späten Sommer im Teich verbleiben. Während dieser Zeit sind die über der Wasseroberfläche befindlichen Rosetten ausgesprochen dekorativ und spenden Schatten. Zudem bieten sie Versteckmöglichkeiten für Wasserlebewesen und damit Schutz.
Substrat
Der Wassersalat benötigt kein Substrat und keine Befestigung, da er frei im Wasser schwimmt. Die Wurzeln nehmen Nährstoffe direkt aus der Flüssigkeit auf. Auch in einem kleinen Gartenteich aus Kunststoff gedeihen sie daher wunderbar.
Pflanzung
Diese gestaltet sich ausgesprochen einfach. In Aquarien können die Pflanzen ganzjährig eingesetzt werden. Sie werden nach dem Kauf lediglich vorsichtig abgewaschen und im Anschluss auf die Wasseroberfläche gelegt, sodass die Rosette nach oben zeigt.
Im Gartenteich werden die Gewächse dann eingebracht, wenn das Wasser eine ausreichend hohe Temperatur erreicht hat. Das bedeutet ein Minimum von 15 Grad Celsius, die auch in der Nacht herrschen.
Düngen
Eine Düngung ist nicht notwendig. Im Gartenteich sammelt sich durch Fische und andere Wasserlebewesen sowie durch weitere Pflanzen automatisch eine Mulmschicht an. Diese gibt Nährstoffe ab und lässt weitere Düngemittel unnötig werden.
In Aquarien verhält es sich ähnlich. Futterreste, Fischkot und Mulm zwischen Kies oder Sand reichern das Wasser mit Nährstoffen an. Es gibt in Aquarien aber einige Faktoren, die den Nährstoffgehalt des Wassers verringern können. Darunter befinden sich unter anderem:
- Absaugen des Mulms
- Filter
- Reinigung der Scheiben
- Teil- oder vollständiger Wasserwechsel
Im Normalfall sind aber dennoch so viele Substanzen enthalten, dass die Pflanzen weiterhin problemlos gedeihen. Sollte das Wachstum nachlassen, können Sie die Muschelblume für einige Tage in ein Gefäß stellen, das mit einer Mischung aus Wasser und Lehmerde gefüllt ist.
Verschnitt
Um das Wachstum zu begrenzen oder die Form zu erhalten, ist das Verschneiden nicht notwendig. Es gibt jedoch Fälle, in denen Blätter entfernt werden sollten. Bei diesen handelt es sich um:
- sich verfärbende Pflanzenteile
- vertrocknete Abschnitte
- verwelkte Blätter
Denn wenn sich diese Pflanzentriebe zersetzen, können sie sich negativ auf die Qualität des Wassers auswirken, faulen und verbreiten einen sehr unangenehmen Geruch.
Vermehrung
Eine gezielte Vermehrung über Teilung, Samen oder Stecklinge ist nicht notwendig. Da sich die Schwimmpflanze selbst über Ableger vermehrt, können diese einfach abgetrennt und bei Bedarf umgesetzt werden.
Überwintern
Da der Wassersalat nicht winterhart ist und reagiert bereits auf Temperaturen unter 15 Grad Celsius empfindlich. Befinden sich die Pflanzen im Gartenteich, ins Haus verbracht werden, sobald die Temperaturen unter diesen Bereich fallen.
Für eine erfolgreiche Überwinterung sind dann die folgenden Schritte erforderlich:
1. Passendes Gefäß auswählen
Das Behältnis muss eine ausreichende Größe aufweisen, standsicher sein und sich einfach reinigen lassen. Für eine kleine Anzahl an Pflanzen reicht ein normaler Eimer aus. Handelt es sich hingegen um eine größere Menge, kann beispielsweise eine Maurertuppe eine gute Wahl sein.
2. Pflanze reinigen
Damit weder Keime noch Schädlinge aus dem Gartenteich in das frische Wasser eingebracht werden, sollten Sie die Gewächse gründlich abspülen.
3. Beschädigte Teile entfernen
Blätter und Wurzeln, die Schäden oder Verfärbungen aufweisen, werden mit einer scharfen und sauberen Schere abgeschnitten. Auf diese Weise können Sie Fäulnis verhindern.
4. Lehmerde einbringen
Als Nährstoffversorgung bietet sich eine flache Schicht Lehmboden an. Alternativ können Sie jedoch ebenso Substrat für andere Wasserpflanzen einbringen.
5. Wasser einfüllen
Füllen Sie nun so viel Wasser ein, dass die Gewächse frei schwimmen können.
6. Standort wählen
Die Pistia stratiotes benötigt einen hellen Standort, an dem zwischen 15 und 20 Grad Celsius herrschen.
Führen Sie zudem regelmäßige Kontrollen durch und wechseln sie das Wasser, wenn nötig. Dadurch verhindern Sie Fäulnis. In Aquarien müssen für das Überwintern keine Vorkehrungen getroffen werden.
Krankheiten
Mit Krankheiten ist bei der Muschelblume kaum zu rechnen. Abgesehen von Fäulnis und Schimmel gibt es bisher keine weiteren bekannten Erreger, die der Pistia stratiotes zusetzen. Sie müssen also nicht mit Erkrankungen der Pflanze rechnen.
Schädlinge
Ähnlich wie bei den Krankheiten stellen diese für die Pflanze kein Problem dar. Da sie aus deutlich wärmeren Regionen stammt, sind die hiesigen Parasiten nicht an dem Gewächs interessiert.
Einzig Fische und andere Wasserbewohner können der Pistia stratiotes zusetzen, wenn sie die Wurzeln als Nahrungsquelle verwenden. Vor allem Goldfische und Kois sind in der Lage erhebliche Schäden anzurichten. Aufgrund der schnellen Vermehrung der Schwimmpflanze ist das in der Regel jedoch kein Problem.
Pflegefehler
Wassersalat ist vergleichsweise pflegeleicht, dennoch können bei der Kultur unbeabsichtigte Fehler auftreten. Typisch und dadurch vergleichsweise häufig sind beispielsweise:
Falsche Temperatur
Zu niedrige Temperaturen können die Gewächse schnell zerstören. Spätfrost, zu später Schutz im Herbst oder ein zu kaltes Überwintern sind also verheerende Pflegefehler.
Fehlende Nährstoffe
Zu wenige oder zu viele Nährstoffe im Wasser können das Wachstum erheblich einschränken und zum Eingehen der Wasserpflanze führen.
Fehlender Verschnitt
Werden verwelkte Pflanzenabschnitte an der Muschelblume belassen, stellen sie nicht nur eine Gefahr für die Pflanze selbst, sondern auch für die Wasserqualität und in Gartenteichen oder Aquarien befindliche Lebewesen dar. Denn das Wasser kann sich regelrecht in Jauche verwandeln. Charakteristische Hinweise sind:
- bräunliche Verfärbung des Wassers
- intensiver, übler Geruch
- nahezu öliger Film an der Wasseroberfläche
Karpfenartige Fische wie beispielsweise Goldfische und Kois ernähren sich unter anderem von den Wurzeln des Wassersalats. Bei einer zu großen Anzahl der Tiere kann es jedoch vorkommen, dass diese zu kurz werden und nicht mehr ausreichend Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen können. Mögliche Lösungen sind:
- den Besatz zu verkleinern
- die Fische mehr zu füttern
- die Pflanzen so lange aus dem Teich zu nehmen, bis sich die Wurzeln regenerieren
Zu wenig Licht
Zu wenig Licht bekommt der Pistia stratiotes genauso wenig wie eine zu geringe Temperatur. Sehr schattige Standorte oder eine zu dunkle Überwinterung sind daher schädlich. Falls kein geeigneter Raum für das Überwintern zur Verfügung steht, kann die Pflanze auch im Keller oder einer dunklen Kammer auskommen. Das gilt aber nur so lange, wie eine Pflanzleuchte verwendet wird.
Weitere Fehler
- Fehler bei der Überwinterung
- Überversorgung mit Nährstoffen
- zerstörte Wurzeln durch Fische
Essbar
Die Muschelblume gehört zu den Aronstabgewächsen und ist daher für den Menschen nicht nur ungenießbar, sondern giftig. Für Fische und andere Wasserbewohner stellt sie hingegen kein Problem dar. Trotz des Namens Wassersalat ist die Schwimmpflanze also nicht essbar.
Verbot
Im Jahr 2018 wurde diskutiert, ob ein Verbot des Wassersalats sinnvoll wäre. Da es sich um eine Pflanze handelt, die in unseren Breitengraden nicht heimisch ist und sie sich sehr invasiv ausbreiten kann. Die Gefahr besteht darin, dass heimische Gewächse hierdurch verdrängt werden. Das Verbot wurde allerdings bisher nicht durchgesetzt.
Blütezeit
Die Muschelblume blüht zwischen Juni und September. Wenn Sie die Blüten erkennen möchten, müssen Sie allerdings schon sehr genau hinschauen. Sie sind ausgesprochen unscheinbar und finden sich in der Mitte der Rosetten.