Forsythie, Forsythia – Steckbrief, Pflanzen, Pflege und Vermehren
Inhaltsverzeichnis
Die Forsythie gehört aufgrund ihrer goldgelben Blütenpracht in den heimischen Gärten schon lange zu den beliebten Ziersträuchern. Sie trägt auch die Bezeichnung Goldglöckchen bekannt und blüht als eine der ersten Pflanzen im Frühling. Bei der Pflege ist der robuste Strauch nicht besonders anspruchsvoll, braucht aber aufgrund des starken Wuchses einen turnusmäßig durchgeführten Rückschnitt. Darüber hinaus stellt die Forsythia nur geringe Ansprüche an den Standort und die Bodenverhältnisse. Allerdings ist das Gehölz auf einen regelmäßigen Rückschnitt angewiesen, um seine Blühfreude und einen gesunden Wuchs beizubehalten.
Steckbrief zur Pflanze
- Zierde für den Garten mit goldgelben Blüten
- Ganzer Zierstrauch blüht einheitlich
- Eignet sich hervorragend als blühende Hecke
- Blüht recht früh zum Frühlingsbeginn
- Erst nach der Blütezeit folgen die satt-grünen Blätter
- Erreicht Wuchshöhen von 1-3 Metern, Wuchsbreite von bis zu 3 Metern
- Pflanze mit robusten Eigenschaften
- Verträgt sich gut mit anderen Pflanznachbarn
- Stellt weder bei Pflege noch Standortbedingungen große Ansprüche
- Verträgt keine hohen Kalkwerte im Boden
Standort & Pflanzsubstrat
Beim Standort stellt die Forsythie nur geringe Ansprüche, genauso wie bei den Lichtverhältnissen. Allerdings hat das Goldglöckchen gewisse Vorlieben, die das Wachstum positiv beeinflussen. Darüber hinaus verfügt der Blühstrauch über starkwüchsige Eigenschaften, dieser Faktor sollte bei der Auswahl des Standortes stets eingeplant werden. Sonst kann es schnell passieren, dass Schäden durch das Wachstum entstehen. Aufgrund des aparten Erscheinungsbildes eignet sich der Zierstrauch hervorragend für eine gesonderte Einzelstellung im Garten. Die Forsythie gedeiht auf vielfältigen Bodenqualitäten, allerdings mag die Pflanze keine allzu nährstoffarme Erde.
- Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
- Verträgt aber auch schattige Plätze sehr gut
- Genügend Platz einplanen, speziell zum Nachbargrundstück, Gebäuden und Mauern
- Ideal als Solitärpflanze für den Vorgarten
- Heckenpflanzung möglich
- Aufgrund des buschigen Wuchses als Sichtschutz einsetzbar
- Kommt sowohl mit nahrhaften als auch mit mageren Böden zurecht
- Bevorzugt aber nährstoffreiches und mäßig feuchtes Pflanzsubstrat
- Mag keine zu trockene und keine zu nasse Erde
- Verträgt keine hohen Kalkwerte im Boden
Pflanzen
Das Goldglöckchen ist relativ widerstandsfähig und kommt mit vielen Standortbedingungen zurecht. Allerdings fängt der Zierstrauch relativ schnell zu faulen an, wenn sich die Wurzeln dauerhaft in durchnässter Erde befinden. Deshalb sollte der Erdboden vor dem Pflanzen gut vorbereitet werden, um Staunässe dauerhaft zu verhindern. Außerdem ist ein genügend großer Abstand zu anderen Gartenpflanzen einzuhalten, damit sich der Zierstrauch ausbreiten kann.
- Pflanzung sowohl im Herbst als auch im Frühling möglich
- Bester Zeitpunkt ist jedoch der Frühling, nach den letzten Frostnächten
- Für freistehende Einzelpflanze einen Meter Abstand zu den Nachbarn einplanen
- Am Standort Pflanzloch ausheben, ca. doppelt so groß wie der Wurzelstock
- Drainage gegen Staunässe anlegen
- Erde im Pflanzloch auflockern und mit Schicht aus Kies und/oder Tonscherben bedecken
- Dann dünne Schicht Gartenerde auslegen, mit Hornspänen und Kompost vermischen
- Forsythie in der Mitte platzieren, mit genügend Erde eingraben und andrücken
- Zum Abschluss gut angießen
Heckenpflanzung
Aufgrund des buschigen Wachstums eignen sich Forsythien perfekt für das Anlegen einer Hecke. Bei guter Pflege und einem regelmäßigen Rückschnitt belohnt die Pflanze den Gärtner mit einer blühenden Mauer, die nach der Blütezeit grün erstrahlt. Als Heckenpflanzung ist das Goldglöckchen eine schöne und umweltbewusste Alternative zu Zäunen und Steinmauern.
- Für die Hecke einen Pflanzabstand von einem halben Meter einplanen
- Genügend Platz zum Nachbargrundstück einhalten
- Erdboden genauso vorbereiten wie bei der Einzelpflanze
- Staunässe und zu trockene Erdböden vermeiden
Kübelpflanzung & Umtopfen
Die Forsythie lässt sich auch als Kübelpflanze kultivieren, dann wird die Pflanze allerdings nicht so groß wie im Garten. Trotzdem behält der Zierstrauch sein starkes Wachstum und muss deshalb nach einiger Zeit umgetopft werden. Darüber hinaus wird die Pflanze bei der Kübelhaltung empfindlicher gegen niedrige Temperaturwerte im Winter und braucht deshalb in dieser Zeit einen zusätzlichen Schutz.
- Kübel sollte groß genug sein, um dem Wachstum zu entsprechen
- Entweder nährstoffreiche Gartenerde oder handelsübliche Blumenerde verwenden
- Unbedingt Staunässe im Kübel vermeiden
- Drainage über dem Wasserablaufloch anlegen, aus Kies oder Tonscherben
- Im Kübel regelmäßig, aber nicht übermäßig wässern
- Im Winter den Kübel als Frostschutz mit Folie umwickeln
- Züchtung als Bonsai möglich
Pflanznachbarn
Das Goldglöckchen kommt mit fast allen anderen Gewächsen des Gartens gut aus, deshalb sind hinsichtlich der Nachbarn keine großen Besonderheiten zu beachten. Allerdings sollte der Zierstrauch nicht neben anderen Gewächsen stehen, deren Wachstum genauso so stark ist wie das ihre. Ansonsten kommen sich die Pflanzen schnell in die Quere und der Gärtner hat viel mit dem Rückschnitt zu tun.
- Als Frühblüher ideal in der Nachbarschaft zu spätblühenden Pflanzen
- Bildet mit anderen Frühblühern ein wahres Blütenmeer aus
- Ideale Nachbarn sind Tulpen und Narzissen
- Macht sich gut neben Hornveilchen und Traubenhyazinthen
Gießen & Düngen
Normalerweise müssen Forsythien nicht gedüngt werden, jedoch brauchen sie einen nährstoffreichen Boden. Wenn dieser nicht gegeben ist, dann sind helfende Maßnahmen zu ergreifen. Auch beim Gießen ist das Gehölz sehr anspruchslos, allerdings verträgt es keine zu trockenen und keine zu nassen Bedingungen.
- Prinzipiell kein Düngen erforderlich
- Bei nährstoffarmen Böden einmal im Jahr mit frischem Humus auffüllen
- Alternativ Kompost rund um den Zierstrauch einarbeiten
- An extrem sonnigen und exponierten Standorten mulchen
- Erdboden darf nicht zu sehr austrocknen
- In der Regel reichen der Pflanze die normalen Niederschläge
- Bei lang anhaltenden Trockenphasen zusätzlich gießen
- Stets mäßig wässern, Staunässe unbedingt vermeiden
Blüten & Blätter
Die Forsythien blühen extrem früh, da sich die Knospen bereits im Vorjahr an dem zweijährigen Zweigen ausbilden. Der Zierstrauch wird deshalb als Frühlingsbote bezeichnet und verschönert jeden Garten mit seiner Blütenpracht. Die Blätter werden erst nach der Blüte ausgebildet, sodass der Strauch im Anschluss in einer intensiv grünen Farbe erstrahlt.
- Blütezeit März bis in den Mai hinein
- Blüte kann sortenabhängig variieren
- Bildet zahlreiche Blüten aus, die den ganzen Strauch bedecken
- Goldgelbe Blüten sind ca. 4 cm groß, glockenartig und vierzählig
- Blüten zeigen sich vor dem Blattaustrieb, an den Blattachseln der vorjährigen Zweige
- Nach der Blüte bilden sich intensiv grüne Blätter aus
- Blätter sind bis zu etwa 6 cm lang und gegenständig angeordnet
Schneiden
Forsythien zählen zu den Pflanzen mit einem mesotonen Wuchs. In der Praxis bedeutet dies, dass die jungen Triebe in der Mitte der älteren Zweige wachsen. Deshalb bilden sich mit der Zeit an den älteren Ästen im oberen Teil des Gehölzes dichte und oft besenartige Verzweigungen aus. Dadurch wirkt das Erscheinungsbild unansehnlich und ungepflegt.
- Zu dichte Verzweigungen beeinträchtigen die Blühfähigkeit
- Sauerstoffzufuhr und Lichteinfall werden eingeschränkt
- Lange Triebe beugen sich unter zu viel Gewicht bogenförmig nach außen
- Gehölz wächst zu sehr in die Breite und verkahlt von unten
- Formschnitt zur Kugel oder Pyramide möglich
- Stets scharfe und saubere Gartenscheren nutzen
Auslichtungsschnitt
Die Forsythie wächst sehr schnell und verträgt auch radikales Beschneiden sehr gut. Allerdings sollte der Rückschnitt zeitig erfolgen, da das Gehölz schon sehr früh die neuen Knospen ausbildet. Ältere Forsythiensträucher wachsen sperrig und verkahlen mit der Zeit im Inneren, dann können diese nur noch wenige Blüten ausbilden. Deshalb ist ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt anzuraten, um die Licht- und Sauerstoffzufuhr zu verbessern. Aufgrund der robusten Eigenschaften der Forsythie ist keine besondere Vorsicht beim Schneiden nötig, auch ungeübte Hobbygärtner können diesen durchführen. Allerdings sollten bei dicht wachsenden Hecken in der Zeitspanne von März bis September nur die herausragenden Zweige zurück geschnitten werden, damit nistende Vögel nicht beim Brüten gestört werden.
- Einmal im Jahr direkt nach der Blüte den Strauch auslichten
- Beim Rückschnitt auf die gewünschte Form achten
- Ohne Beschneiden verliert der Zierstrauch seine Blühfreude
- Größeren Rückschnitt bei Hecken erst nach dem Ende der Brutzeit durchführen
- Zweige um ca. ein Drittel der Länge kürzen
- Freistehende Solitärpflanze nur wenig auslichten
- Ideal ist eine natürliche und überhängende Wuchsform
Verjüngungsschnitt
Wenn der Strauch zu groß geworden ist oder bei dem Auftreten einer Pilzerkrankung, dann verträgt dieser auch einen radikalen Rückschnitt. Dadurch kommt es zu einer Verjüngung, die verkahlten oder erkrankten Pflanzenteile werden beseitigt. Danach treibt der Zierstrauch wieder einheitlich und schön buschig aus. Allerdings wird die Forsythie nach diesem extremen Verjüngungsschnitt erst im übernächsten Frühling erneut aufblühen.
- Bei Platzmangel und kränklichem Wuchs notwendig
- Komplett bis auf den Stock runter schneiden
- 4-5 kräftigen Triebe stehen lassen
- Bei eher schwachen Pflanzen den Rückschnitt auf 2 Jahre verteilen
- Idealer Zeitpunkt ist die Wintersaison
- Alternativ auch im zeitigen Frühling vor dem Austrieb möglich
Überwintern
Die Forsythie ist frosthart und verträgt auch tiefe Minustemperaturen unbeschadet. Allerdings wird die Pflanze bei der Kübelhaltung empfindlicher, deshalb braucht diese einen zusätzlichen Winterschutz.
- Pflanzkübel zum Winterbeginn mit Folie als Wärmeschutz umwickeln
- Kübel nicht auf dem gefrorenen Erdboden stehen lassen
- Vor Frost schützenden Untersetzer verwenden
- Bei extremen Minusgraden in ein geeignetes Winterquartier umsiedeln
- Ideal sind frostfreie und helle Wintergärten, Dachböden, Korridore, etc.
Vermehren
Das Vermehren der Forsythien ist relativ problemlos möglich, diese lässt sich durch Absenker und Stecklinge umsetzen. Stecklinge bilden leicht und schnell Wurzeln aus, ein Prozess, der nur wenige Wochen dauert. Es kann sogar passieren, dass die Zweige der Goldglöckchen von alleine Wurzeln schlagen, wenn diese mit dem Boden in Kontakt kommen. Zwar ist auch die Aussaat von Hybriden eine Option, allerdings haben die Jungpflanzen oft komplett andere Charakteristiken als die Mutterpflanze.
- Ideal sind die Sommermonate Juli und August für das Vermehren
- Verholzten Zweig in einer Länge von etwa 20 cm abschneiden
- Komplett von Blättern befreien und in den Erdboden stecken
- Jungstrauch bildet schnell Wurzeln aus
- Im nächsten Herbst umsiedeln
- Kalten Kasten für die Aussaat nutzen
Sortenvielfalt
Aufgrund der großen Popularität der Pflanze werden neben der herkömmlichen Forsythie noch andere Sorten gezüchtet. Die Zwerge unter den Goldglöckchen eignen sich für eher kleine Gärten und für die Kübelhaltung. Fast alle bieten die gleiche gelbe Farbenpracht zum Beginn des Frühlings, allerdings gibt es bei den Farben auch Ausnahmen.
- Europäische Forsythie
- Korea-Forsythie
- Hängende Forsythie
- Goldrausch
- Giralds Forsythie
- Spectabilis
- Minigold
- Schneeforsythie, mit weißen Blüten
- Lynwood
- Mikador
- Weekend
Krankheiten & Schädlinge
Aufgrund der robusten Eigenschaften ist die Forsythia gegenüber Krankheiten und Schädlingen weitestgehend resistent. Allerdings fängt das Gehölz bei anhaltender Staunässe zu faulen an.
Sind Forsythien Neophyten?
Diese viel zu selten gestellte Frage, ist eindeutig mit „Ja“ zu beantworten. Die Forsythie gehört zu den „eingeschleppten“ und nicht heimischen Pflanzen, welche man auch Neophyten nennt. Sie bringt damit nur einen optischen Mehrwert, leider keinen ökologischen, da sie keinen für heimische Bienen verwertbaren Nektar produziert und damit als bienenunfreundich zählt. Auch bildet die keine Beeren aus und wird hierzulande lediglich als Zierstrauch genutzt. Jedoch hat die Forsythie, im Vergleich zu anderen Neophyten, den Vorteil dass sie sich nicht invasiv ausbreitet. Damit wächst sie nur dort wo sie auch gepflanzt wird. Mit diesem Wissen sollte man sich vor der nächsten Pflanzung überlegen ob man sich vielleicht besser einen Strauch kauft von dem auch Insekten und Vögel etwas haben. Die Kornelkirsche (Cornus mas) blüht auch gelb, ist bienenfreundlich und bildet auch Beeren aus, die Vögeln als Narung dienen können.
Fazit
Aufgrund der mittleren Wuchshöhen eignet sich die Forsythia sowohl für die Einzelstellung als auch für die Heckenpflanzung. Nach der kargen Wintersaison begrüßt das Goldglöckchen mit seinen goldgelben Blüten strahlend den Frühling, als eine der ersten Pflanzen im Garten. Aus diesem Grund ist das Gehölz in diesen Breitengeraden so beliebt geworden. Der Zierstrauch bildet zwar erst nach der Blütezeit seine Blätter aus, dafür überzeugen diese mit einer intensiv grünen Farbe und einem üppigen Wuchs. Die Forsythie hat hinsichtlich der Qualität der Böden, den Standortbedingungen und der Pflegeschritte nur geringe Ansprüche. Jedoch braucht die Pflanze aufgrund des oft ausufernden Wuchses einen regelmäßigen Rückschnitt zur Auslichtung, Erhaltung und Verjüngung. Ansonsten lässt die Blühfreude schnell nach und der Strauch verkahlt, ein unansehnlicher Anblick entsteht. Da sich das Gehölz einfach und schnell vermehren lässt, können selbst große Gärten damit in kurzer Zeit bepflanzt werden.